Research zum Ortsnamen "Daisbach"

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Ein Frankenkönig namens "Dagobert" soll es gewesen sein, der Daisbach seinen Namen gab. Der Ortschronist Wolfgang Vögele 1993 beließes bei der Auslegung von Heinrich Steidel 1910.

Der Name Daisbach bezieht sich in seiner Vorsilbe mit Sicherheit nicht auf einen männlichen Vornamen (Dagobert), sondern eher auf die Lage und Beschaffenheit des Geländes um die damals sumpfige Quellmulde des Daisbächleins.

Ein Blick ins Deutsche Namenslexikon klärt auf zu Ursprung und Sinn von Namen. Ein geschichtlicher Blick ins frühe Mittelalter insbesondere in die fränkische Geschichte liefert uns viele historische Fakten und Indizien aus denen Legenden und Sagen entstehen.

Die Schreibweisen unseres Ortsnamens und Vergleiche:

Dagobach ?: Dageför(de): "Sumpf-, Moorfurt", Ort bei Celle. Dahspach, Daspach: Dasbach, Dasbeck: "Moorbach" Mehrf. ON. (Taunus,Rhld, Westf.), vgl. die Daslage (im Hase-Moor), Daßwang/Bay, Dassel am Solling. Dachsbach: Dach, Dacher, Dachauer: mdh. tahe, dahe "Lehm, Schlamm, Sumpf", Dachgrube = "Lehmgrube", vgl. das Dachauer Moos/Isar). /P>

Welche Deutung nun auch zutreffen mag, immer muss gesagt werden, dass die heutige Aussprache unseres Ortsnamens falsch ist. Daisbach ist "Daasbach" zu sprechen; denn das dem "a" folgende "i" ist ein altes Dehnungszeichen wie die heutigen "h" und "e". Aus alten Urkunden und Regesten ist zu ersehen, dass der Name Daisbach vor ca. 400 Jahren, noch Dahspach, Daspach, Dahsbach ausgesprochen wurde.

Sagen sind kulturhistorische Zeugnisse, aus der Urgeschichte unseres Landes. Aus Zeiten fern jeglicher Schrift. Sie stammen aus einer vergangenen bäuerlichen Welt. Doch jedes Wort aus dieser Welt des lange Weitergesagten umschreibt ein Stückchen Heimat. Sagen bringen uns alte Überlieferungen nahe in nüchterner und knappen Erzählweise, die sie vom Märchen unterscheidet.

Historische Daten und Fakten ein Baustoff für Legenden.

In der Merowinger und Karolingerzeit zog der König, da ein fester Regierungssitz fehlte, mit seinen Regierungsbeamten durch das Reich und nahm Aufenthalt in den besonders dafür ausgestatteten Königshöfen und Pfalzen., wo dann jeweils die Regierungsgeschäfte getätigt und auch die Erträge des königlichen Besitzes in der Umgebung gesammelt und beim Königsaufenthalt aufgezehrt wurden.

Die Historia Episcopatu Wormatiensis berichtet, dass zu Zeiten des Dagobert I (622-638) im Kraichgaugebiet (ehemals allamannisch) bereits 80 große und kleine Ortschaften lagen.

Über einen Teil des nördlichen Kraichgaus in dem auch Daisbach liegt, verfügte König Dagobert I. im Jahre 636 in einer Schenkungsurkunde zu Gunsten des Bistums Worms.

Damit sind große Gebiete aus unserem Gau in den Besitz der Kirche und damit an das Bistum Worms übergegangen. Im Jahr 798 bestätigte Kaiser Karl diese Schenkung des Dagobert I, des Sohnes des Frankenkönigs Chlothar II. ausdrücklich. König Ludwig II handelte mit Bischof Samuel von Worms im Jahre 856 den Vertrag zur "Wimpfener Immunitätsurkunde" aus, mit einer sehr genauen Grenzbeschreibung, in der auch unsere Gemarkung tangiert wird (jegliche Kenntnis fehlt uns jedoch von der Lage: Offensegal, Mittelwisa und Ruodelachesewe).

Die Burg Hornberg fand erstmals schriftliche Erwähnung im Jahre 1184, Im Jahr 1631 in der Niederschrift der Entstehungsgeschichte von Hochhausen a.N., und der Notburga-Sage aus dem 7. Jahrhundert, die Burg (damals noch Holzburg) des Frankenkönigs Dagobert I.

Dagobert-Informationen aus Stammtafel der Merowinger: Söhne des Chilperich I. 561-584 (Soissons) mit Fredegunde waren: Theudobert +575, Samson +577, Dagobert +580, Chlodwig(Chlodovechus) +580, Merowech +577, Theuderich +584, Chlothar II. 584-629. Dagobert I. 623-639 war Sohn des Chothar II. und Berthetrud. Weiter gab es noch einen Dagobert II. (Metz) +679, einen Dagobert + 675, sowie den Dagobert III. 711-715/16.

Erste urkundliche Erwähnung der Wenden / Sorben, 631, in der Chronik des Fredegar: Beschreibung des Krieges gegen die Wenden und die schmerzliche Niederlage im Jahr 630/631. 631/632 Ein alemannisches Heer unter Herzog Crodebertus nimmt an einem Feldzug des Frankenkönigs Dagobert I. gegen den slawischen Herrscher Samo teil. Wenden Fürst Samo, seit 625, war ursprünglich ein fränkischer Kaufmann. Unter Samos Führung bildeten die Wenden einen politischen Verband, das sogenannte "Samo-Reich" mit Zentrum in Böhmen und Mähren.

Im Jahr 927 führte Heinrich I der erste Sachsenherrscher einen siegreichen Feldzug gegen den Slawenfürsten Niklot.

Anno 1147 zur Zeit der Kreuzzüge gab es einen Wendenkreuzzug, östlich der Elbe, an dem Friedrich Barbarossa 18 jährig teilnahm.

Folgt man heute diesen Fäden, so gelangt man an dem von Generation zu Generation Weitergesagten zurück zu den verschwommenen sichtbaren Anfängen unserer einheimischen Kultur.





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