Wahre Begebenheiten

Wahre Begebenheiten

bis zu Beginn des 2 Weltkrieges war Daisbach ein in sich ruhende Einheit, wenngleich die innerörtliche Rangordnung im wesentlichen so verstanden wurde.
1.) Pfarrer und Lehrer Rathauspersonal
2:) Bauern mit Pferdefuhrwerk und eigenem Brunnen
3.) Bauern mit Pferden ohne Brunnen
4.) Bauern mit Kuhfuhrwerk
5.) Handwerker Geschäftsleute
6.) Handwerker abhängig beschäftigt
7.) Taglöhner

Kinderarbeit die Kinder die am Vorrmittag zur Schule gingen mußten im Sommer bei der Feldarbeit mithelfen. Zuckerrüben verrupfen bei den Bauern auf dem Bleihof 1/2 Tag 50 Pfennig
Erbsenzupfen - pro kilo 1 - 2 Pfennig
Kartoffelauflesen - 1/2 Tag 50 Pfennig

Freizeit

Kino in Sinsheim 1 zehner Eis vor dem Kino, Rasierloge 30 Pfennig,1 zehner Eis nach dem Kino (das war der Verdienst eines halben Tages)

Fußball wurde im wesentliche mit Blechbüchsen auf den Straßen gespielt beliebt Straße zum Gänshof entlang Haus Winkler natürlich auch auf der Lochwiese dann mit Lederball und aufs Barons - Wiese

Zeltlager mit der Hitlerjugend ging es in Zeltlager in Bargen 1938
1939 in Eschelbronn wurde bei Kriegsbeginn abgebrochen

Auto zunächst 2 Auto in Daisbach Gottlob Heß und Friedrich Leismann. Pfarrer Heß ist mit vollbepacktem Auto und 4 auf den Trittbrettern stehenden Pimpfen mit seinem Opel P 4 durch die Gegend gefahren.

Traktoren 1.Taktor Hermann Gebhard auf dem Bleihof mit großen Eisenräder.
2.Traktor Clemens von Göler ebenfalls Eisenräder

bis Kriegsbeginn war Daisbach im wesentlichen eine in sich ruhende Gemeinschaft, danach kamen zunächst Evakuierte aus dem Raume Karlsruhe, danach die Menschen die ausgebomt waren und schließlich 1946 die Heimatvertriebenen. Dadurch wurde das Leben im Dorf positiv beeinflußt.

Daischbacher Art
(Lehrstunde bei Kriegsbeginn)
früher sen äm Spotjohr Mostfässer gebutz worä, und voräm Haus zum trockne glagert , do hot ohner, es war bissel än bruddler, sei Faß gebutz, un do isch a fraa von Karlsruh vorbeikumme. "guten Morgen" hot die vornehm gsagt, do dreht sich der Bruddler um un secht: guten Morgen isch des a was, bei uns secht ma , dud er Faß butze, oder dud er Holz spalten, oder seider beim Schore, ja bei uns fregt mä noch de Ärwert und ned gude morsche

Milchkännel
Zwei nicht weit von einander wohnenden Familien
Jeden morge isch die Nochberin kumme und hot des Milchkännel bei dere andere famlie glehnt, hot dann ihr Milch gholt un speter wider zurüch gebrocht. des ging a ganze Zeit gut, dann isch dere Frau wu des Kännel ghert hot de Krage geplatz, wied Nochberin äm nächste Dag kumme isch, hot sie fenster uffgmachtun gsagt: " guck do hängs un do bleibs a än Sinze beim Eise - Hoffmann gibts neie."

Der Milchkontrolleur
vun Sinze isch als än Milchkontroller kumme, hot a die Viecher äm Stall kuntolliert er war än finsterer Kerl, jo er hot Baure a schikaniert, bei unserem Nochber isch er a erschiene, hot zwar nix auszusetze ghat awer mei Mutter isch uff der Staffel gstone und hot glacht do secht der Kerl zu meiner Mutter: "Grinsen sie nicht ", dann hot mei Mutter gsagt: "sisch noch nix än der Zeitung gstane, dass Slache verbodde isch"

von Fritz Winkler

Pfarrer und Lehrer